Wie wirkt die Akupunktur - wie ragiert das Shen?

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Zeichen Shen Jing
Shen-Jing bedeutet das Nervensystem: das Shen-Zeichen steht auch für die Seele

 

Verschiedene Möglichkeiten der Wirkungsweise der Akupunktur ermöglichen unterschiedliche Anwendungsbereiche. So kann durch den tonisierenden, belebenden Einfluss der Nadeln eine Anregung erzielt, durch andere, so genannte sedierende Techniken aber der Krankheitszustand beruhigt werden.

Die Manipulationstechniken sind unterschiedlich, die Therapeuten aktivieren oder beruhigen mit den Nadeln, je nach Diagnose des Patienten. Die Kunst der Akupunktur ist es, so rasch und schmerzlos wie möglich unter die Lederhaut zu dringen. Je länger die Einführungszeit dauert, desto schmerzhafter ist es.

 
Akupinkturnadel mit Führungsröhre
Akupunkturnadel mit Führungsröhre
 

Um möglichst schmerzlos akupunktieren zu können, benötigt man eine Führungsröhre. Durch das Tippen mit dem Finger auf die Nadel, während des Stechens, dringt diese in einem Sekundenbruchteil in die Haut ein. Ohne Führungsrohr zu akupunktieren ist heute für mich kaum denkbar. Diese neue Methode wende ich seit 1985 an und bin davon sehr begeistert. Und auch die Patienten geben ein sehr positives Feedback. Der Unterschied, mit oder ohne Führungsrohr zu behandeln, ist sehr groß, da der Patient hierbei kaum das Eindringen der Nadel spürt. (Das Führungsrohr ist einen halben Zentimeter kürzer als die Nadel.) Und wenn die Nadelspitze erst unter die Hautschicht gedrungen ist, stellt es kein Problem dar, sie in der Tiefe richtig zu positionieren, da die Patienten hierbei keinen Schmerz empfinden.

Als Patient sollten Sie unbedingt darauf achten, ob Sie etwas spüren: ein dumpfes, drückendes, ziehendes, schweres Gefühl, das später in Kribbeln übergeht. Je nach Krankheitsbild kann sich dieses Empfinden aber auch wie ein elektrischer Schlag bemerkbar machen. Ohne diese Phänomene kann die Akupunktur nicht ihr Ziel erreichen.

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Abbildung Akupunkturpunkte
Abb. Akupunktur-Punkte
 

Akupunktur bedeutet nicht nur das bloße Stechen mit Nadeln. Es muss auch die bestimmte Qi-Wirkungsempfindung (Akupunktur-De-Qi-Gefühl) herausgefordert werden. Meist entspannt sich der Patient nach einer Behandlung, fällt in einen tranceähnlichen Zustand oder schläft einfach ein. Nach der Akupunktur-Therapie fühlen sich die Patienten wohl und etwas müde. Man sollte direkt danach keinen Sport treiben.

Akupunktur aktiviert auch die Produktion bestimmter Hormone, wie Endorphine, Dopamin, Serotonin oder Cortison. Endorphine und Serotonin sind so genannte Glückshormone, sie heben unsere Stimmung, machen uns glücklich. Cortison wirkt entzündungshemmend und Dopamin unterdrückt Schmerzen.

 
Zeichen Zhiu
Das Zeichen Zhiu
  Moxibustion - eine Variante der Akupunktur
Um die Wirkungen der Akupunktur zu verstärken, arbeiten die Therapeuten mit Moxa. Moxa-Kräuter (Beifuß, Artemisia Vulgaris) werden als kleine Kegel hinten auf die Akupunktur-Nadel aufgesetzt und dort verbrannt. Dabei erwärmt sich die Nadel und sendet ihre Wärme tief in das Gewebe. Die Wirkung der Akupunktur wird intensiviert, die Durchblutung wird gefördert und das Nervensystem aktiviert. Spannungen und Schmerzen werden dadurch zum Abklingen gebracht. Untersuchungen dieser Methode haben gezeigt, dass damit die roten Blutkörperchen vermehrt werden und so die Sauerstoffversorgung verbessert und damit das Immunsystem gestärkt wird.
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